Zecken, Borreliose & Co: Aktuelle Mitmachaktion! Hyalomma-Zecken sammeln
Sie ist doppelt bis dreimal so groß wie ihre europäischen Verwandten und hat auffällig geringelte Beine: Die tropische Hyalomma-Zecke. Bereits im letzten Jahr gab es erste Funde dieser Zeckenart in Deutschland. Nun bittet Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim, Stuttgart, die Bevölkerung um Mithilfe bei der Forschung zur Ausbreitung dieser neuen Zeckenart.
Zecken gesucht! Sie sind groß, gestreift und vermutlich gefährlich – Zecken sammeln und Forschungsarbeit unterstützen
Wer eine solche Zecke findet oder ihren Standort kennt, oder wer vermutet, wo Zecken z. B. das FSME-Virus tragen könnte, schickt bitte eine E-Mail mit den entsprechenden Informationen (falls möglich mit Fundort, Datum und Bild) an: tropenzecken@uni-hohenheim.de
Wie weit die neue Zeckenart auch Krankheiten überträgt, ist noch unklar „In ihrer Heimat gilt die Hyalomma-Zecke als Überträgerin einiger Krankheitserreger. Dazu gehören die Erreger des sogenannten Krim-Kongo Hämorrhagischen Fiebers, des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers und einer Form des Zecken-Fleckfiebers.“ Letztere (Rickettsien) seien in einigen der 2018 gefundenen Exemplare auch nachgewiesen worden. Die Erreger der hämorrhagischen Fieber-Formen bislang jedoch noch nicht.
Um die Ausbreitung und mögliche Gefahren durch die neue Hyalomma-Zecke zu erforschen, bittet die Zecken-Expertin die Bevölkerung um Mithilfe: „Wir sind dankbar um jede eingesandte Hyalomma-Zecke, die wir im Labor erforschen können.“ Weitere Infos, Bild- und Videomaterial auch auf zecken.uni-hohenheim.de
Universität Hohenheim
Prof. Dr. Ute Mackenstedt
Fachgebiet für Parasitologie
Emil-Wolff-Straße 34
70599 Stuttgart
Die auffällige Hyalomma-Zecke wurde vermutlich durch Vögel eingeschleppt: Diese exotische Zecke stammt ursprünglich aus Afrika, Asien und Südeuropa. „Der Klimawandel scheint es der Hyalomma Zecke zu erlauben, auch dauerhaft in Deutschland Fuß zu fassen“, erklärt Prof. Dr. Mackenstedt, Parasitologin und Expertin für Zecken an der Universität Hohenheim. Auch in ihrem Jagdverhalten unterscheidet sich die neue Art von ihren europäischen Verwandten: Letztere klettern an Gräsern, Kräutern und Büschen in die Höhe, wo sie sich von Wildtieren und Wanderern abstreifen lassen. „Die Hyalomma-Zecke jagt dagegen aktiv: Sie erkennt Warmblütler auf Distanzen von bis zu 10 Metern und kann sie über mehrere 100 Meter verfolgen“, so Prof. Dr. Mackenstedt.